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Was ist der Unterschied zwischen Tagesgeld und Festgeld?

Wer sich mit Finanzen beschäftigt oder sparen möchte, der stößt schnell auf die Begriffe Tagesgeld und Festgeld. Beides das Gleiche – oder gibt es doch einen Unterschied?

Was ist Tagesgeld?

Tagesgeld ist das täglich frei verfügbare Guthaben auf Deinem Tagesgeldkonto. Du kannst also jederzeit einen beliebigen Betrag oder das gesamte Guthaben auf Dein Girokonto transferieren (= überweisen) und bist an keine Fristen gebunden. Es ist keine Kündigung erforderlich.

Was ist Festgeld?

Im Unterschied zum Tagesgeld ist das Festgeld für eine vorher bestimmte Zeit “festgelegt”. Du kannst also nicht frei über das Guthaben auf diesem Konto verfügen, sondern erst am Ende der vereinbarten Laufzeit. Dafür bekommst Du vorher vereinbarte Zinsen. In der Regel ist der Zinssatz umso höher, je länger die Laufzeit vereinbart ist.

Möchtest Du vor Ablauf der vereinbarten Frist über das Geld verfügen, dann ist das entweder gar nicht möglich oder Du musst einen sogenannten Strafzins zahlen. Eine vorzeitige Kündigung ist allerdings nur aus wichtigem Grund möglich, das ist im BGB geregelt.

Wird mir das Geld am Ende der Laufzeit automatisch überwiesen?

Das kommt auf das Konto beziehungsweise die Bank an, bei der Du Dein Festgeld angelegt hast. Es gibt grundsätzlich zwei Varianten:

Bei der einen endet der Vertrag automatisch zum Ende der Laufzeit, dann wird Dir das Geld auf das angegebene Konto überwiesen, ohne dass Du Dich darum kümmern musst. Anschließend kannst Du nach Belieben über das Geld verfügen und es neu anlegen.

Bei der zweiten Variante wird die Auszahlungssumme automatisch neu zu dem dann geltenden Zinssatz angelegt, wenn Du den Vertrag nicht fristgerecht kündigst. Die Kündigungsfrist oder den passenden Termin solltest Du Dir unbedingt im Kalender notieren. So kannst Du selber entscheiden, wie Du das Geld verwenden möchtest. Falls Du Dich für eine Neuanlage entscheidest, kannst Du nach dem besten Zinssatz Ausschau halten.

Gibt es Gemeinsamkeiten von Tagesgeld und Festgeld?

  • Ja, beide Konten dienen nicht dem Zahlungsverkehr. Du kannst sie also nicht nutzen, um Daueraufträge einzurichten, Überweisungen zu tätigen oder Lastschriften einzulösen.
  • Beide Konten können außerdem nur auf Guthabenbasis geführt werden. Mehr Geld, als Du Guthaben auf dem Konto hast, kannst Du Dir nicht auf Dein Girokonto überweisen lassen.
  • Du kannst von beiden Konten keine Auszahlungen an Geldautomaten tätigen.
  • Eine Überweisung ist jeweils nur auf das angegebene Referenzkonto möglich. In der Regel ist das Dein Girokonto. Beim Festgeld könnte aber auch ein Tagesgeldkonto bei der gleichen Bank als Referenzkonto dienen.

Wann brauchst Du ein Tagesgeldkonto?

Ein Tagesgeldkonto ist immer dann sinnvoll, wenn Du Geld “parken” möchtest, Dir also eine schnelle Verfügbarkeit wichtiger ist als ein hoher Zinssatz.

Theoretisch könntest Du dieses Geld zwar auch auf Deinem Girokonto lassen, aber da ist die Gefahr, es (für unwichtige Dinge) auszugeben relativ hoch.

Auf dem Tagesgeldkonto befindliche Summen sind dagegen meistens aus den Augen und damit aus dem Sinn. Damit ist die Wahrscheinlichkeit, das Geld nicht doch auszugeben, deutlich höher.

Beispiele für Tagesgeldkonten:

  • Notgroschen/eiserne Reserve
  • Sparkonto für Reisen
  • Reparaturkonto
  • “Autokonto” für Steuern, Versicherung, Inspektion …
  • Versicherungskonto, um bei jährlicher Zahlung günstigere Konditionen zu bekommen
  • “Ansparkonto” für größere Investitionen
  • als (erster) Sparplan, um mit dem Sparen und Investieren zu beginnen

Wann brauchst Du ein Festgeldkonto?

Während das Tagesgeld Dir jederzeit zur Verfügung steht, soll das Festgeld Dein Vermögen vermehren. Du brauchst es also zum Sparen und Investieren.

Zwar ist die Rendite nicht so hoch wie bei einer Anlage in Aktien und/oder ETFs, dafür ist das Verlustrisiko gleich “Null”, sofern Du bei einer Bank anlegst, die der deutschen Einlagensicherung unterliegt.

Ein gewisser Teil Deines Vermögens sollte immer in sicheren (= risikoarmen oder risikofreien) Anlageformen stecken. Je geringer Dein Vermögen ist, desto größer sollte der sichere Anteil sein. Im Kosten-Risiko-Vergleich ist Festgeld eine durchaus attraktive Variante zu Rentenfonds und Bundeswertpapieren.

Fazit: alles zu seiner Zeit!

Die Frage, welche Variante besser ist, stellt sich für informierte Geldbesitzer gar nicht. Denn Tages- und Festgeldkonten sind keine Konkurrenz, sie ergänzen sich prächtig zum Vermögensaufbau und zur Vermögensverwaltung. Je nachdem, wo Du gerade (finanziell) stehst, triffst Du Deine Entscheidungen. Mit zunehmendem Vermögen kommen sicher noch andere Anlageformen dazu, aber das ist ein anderes Thema.

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