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Nachhaltig investieren – (wie) geht das?

Der Wunsch (und die Dringlichkeit) nach Nachhaltigkeit macht auch bei den Finanzen nicht halt. Wenn ich mein Vermögen schon irgendeiner Firma zur Verfügung stelle (= investiere) dann möchte ich auch, dass sie verantwortungsvoll damit umgeht. Aber geht nachhaltig investieren wirklich? Und wenn ja, wie funktioniert es?

Ist nachhaltiges Investieren möglich?

Ja, durchaus. Es ist vielleicht nicht ganz einfach, die richtigen Investments zu finden, aber es ist möglich. Du kannst entweder in einzelne Firmen (= hohes Risiko) oder in Fonds (= vergleichsweise niedriges Risiko) investieren. Vorher solltest Du Dir jedoch einige Gedanken darüber machen, was Du genau erreichen möchtest und wie Du Nachhaltigkeit definierst.

Was sollte ich beachten, wenn ich nachhaltig investieren möchte?

Achte nicht nur darauf, dass Dein Investment nachhaltig in Deinem Sinne ist, sondern behalte auch das Risiko im Auge. Was nützt Dir die beste Nachhaltigkeit, wenn am Ende Dein Geld futsch ist?

Wichtig sind diese drei Faktoren:

  • Festlegung Deiner Nachhaltigkeitskriterien
  • Risikoeinschätzung des/der Investments
  • Deine Risikobereitschaft (wie viel Risiko = welche Kursschwankungen erträgst ohne Bauchgrimmen?)
  • Diversifikation (in möglichst viele Firmen oder mindestens einen großen Fonds investieren)

Welche Kriterien für Nachhaltigkeit gibt es überhaupt?

Tja, das ist ein recht komplizierte Angelegenheit. Im Prinzip hat jede Firma ihre eigenen Kriterien. Das gilt sowohl für die Firmen, in die investiert werden soll als auch für Banken und Fondsgesellschaften, die Investments anbieten oder für Ratingagenturen, die diese Investments bewerten. Hier ist ein kleiner Überblick über die verschiedenen Ansätze:

SRI: Socially Responsible Investment

SRI steht für “gesellschaftlich verantwortungsbewusste Kapitalanlage” und ist der älteste Ansatz in Richtung nachhaltige Investition. Einzelne Branchen wie Pornografie, Rüstung oder Tabak werden gemieden. Du findest diese Abkürzung auch als Zusatz für Fonds oder ETFs, die entsprechend investieren.

ESG: Environment, Social and Governance

Umwelt, Soziales und Unternehmensführung bewerten die Ratingagenturen. Die digitale Verarbeitung der Daten zu verschiedenen Nachhaltigkeitskriterien vereinfacht den Vergleich der einzelnen Unternehmen und die Erstellung des sogenannten ESG-Scores.

SDG: Sustainable Development Goals

2015 stellten die Vereinten Nationen die SGD (auf Deutsch: die Nachhaltigkeitsziele) auf. Die 17 Ziele können in fünf Kernbotschaften zusammengefasst werden:

  1. Die Menschenwürde schützen
  2. unseren Planeten schützen
  3. den Wohlstand für alle fördern
  4. den Frieden auf der Welt fördern
  5. globale Partnerschaften aufbauen

Best-in-Class

Bei dieser Auswahlmethode wird keine Branche kategorisch ausgeschlossen, aber nur die Unternehmen ausgewählt, die das beste ESG-Rating in ihrem Sektor bekommen. Hier kann es also durchaus vorkommen, dass Aktien von Rüstungsunternehmen oder (Atom-)Kraftwerken in einem Fonds liegen.

Du möchtest mehr über Nachhaltigkeit wissen?

Hier kannst Du mehr zu den oben genannten Themen lesen:

Du möchtest mehr über ETFs wissen?

Zum Thema ETF habe ich bereits einige Artikel geschrieben:

2 Antworten auf „Nachhaltig investieren – (wie) geht das?“

Liebe Ursula,
super spannendes Thema, welchem ich mich auch schon lange widme.
Leider mit mäßigem Erfolg. Ich habe bisher noch keine nachhaltige Geldanlage gefunden, welche Performance mäßig mit den „nicht-nachhaltigen“ Geldanlagen mithalten kann. Ganz im Gegenteil, oft habe ich Verluste gemacht.

Wie ist das bei dir?

Hallo Julia,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Natürlich beantworte ich Deine Frage gern:
Gemäß dem, was ich auch empfehle, halte ich mich an ETFs. Ich lese mehr oder weniger regelmäßig die Zeitschrift “finanztest”. Ein Artikel über nachhaltige Geldanlagen mit umfangreichen Empfehlungen hat mich zum Nachdenken gebracht. Persönlich habe ich mich für den ETF “Amundi Index MSCI World SRI” entschieden. Die Rendite der letzten 12 Monate liegt bei gut 11 Prozent (ohne Einberechnung externen Kosten). Das finde ich absolut zufriedenstellend. Das ist natürlich keine bezahlte Werbung oder direkte Empfehlung andere (weder die Zeitschrift noch der Fond), sondern nur meine persönliche Meinung/Auswahl.
LG Ursula

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