Wenn ich diesen Satz höre, dann platzt mir regelrecht die Hutschnur. Hast Du keine Träume oder Wünsche, die Du Dir gern erfüllen möchtest? Oder wirklich KEIN Geld, das Du sparen könntest? Denkst Du auch, Sparen bringt nix?
Ein bisschen geht immer!
Mit dem Geld ist es oft wie mit der Zeit: Deine Prioritäten entscheiden, was Du damit anfängst und was Du im Leben erreichst. Es gibt nur wenige Menschen, auf die “kein Geld haben” wirklich zutrifft. Aber die lesen sicher nicht meinen Blog, weil sie Wichtigeres zu tun haben.
Du dagegen liest hier. Das zeigt mir, dass Du “eigentlich” doch ganz gern sparen würdest. Aber es darf nicht weh tun oder nach Verzicht aussehen? Na, dann fang doch erst mal klein an: 10 Euro jeden Monat sparen, gleich nachdem Dein Gehalt auf dem Konto eingegangen ist!
Am besten richtest Du Dir ein Tagesgeldkonto dafür ein, das kannst Du in Zukunft gut gebrauchen. Notfalls reicht es für den Anfang aber auch, wenn Du das Geld einfach in eine Spardose legst. Aber auf keinen Fall wieder rausnehmen!
Ein bisschen Leid und viel Freud!
War gar nicht so schwer, oder? Vielleicht hast Du ein T-Shirt weniger gekauft, auf eine Pizza verzichtet oder ein paar Mal Coffee-to-go. Lässt sich aushalten. Aber sieht der Kontoauszug (oder die gefüllte Spardose) nicht toll aus? So gut, dass Du Deine Sparrate nicht freiwillig und gern um 5 oder 10 Euro erhöhen magst? Ich verspreche Dir: Die Freude steigt jeden Monat und mit jedem gesparten Euro!
Das ist kein dummes Gerede, ich hab´s ausprobiert: 10 Euro jeden Monat auf ein Tagesgeldkonto, gleich am Monatsanfang. Gefehlt hat das Geld selten, also habe ich Schritt für Schritt die Sparrate erhöht, bis es anfing “wehzutun”.
Wie cool, wenn die gutgeschriebenen Zinsen irgendwann größer sind, als die monatliche Sparrate! Spätestens dann ist die Zeit gekommen, um über alternative Spar- beziehungsweise Anlageformen nachzudenken!
Wie Sparen leichtfallen kann:
Es gibt sicher auch bei Dir Sparpotential. Gemeint sind damit Dinge, bei denen das Sparen gar nicht so schwerfällt, wie Du anfangs vielleicht denkst. Hier sind ein paar Tipps zum Nachdenken:
- Muss der berühmte Coffee-to-go wirklich jeden Tag sein oder geht es auch mit einem Kaffee von zu Hause? Es gibt inzwischen tolle Thermoskannen und -becher, die Getränke mehrere Stunden lang auslaufsicher heiß halten.
- Fastfood unterwegs: Wie wäre es mit dem guten alten Butterbrot oder einem modernen Lunchpaket statt portionsweise (in Plastik!) abgepacktem Salat, fettigem Burger, überladener Pizza & Co?
- Bücher leihen statt kaufen: Büchereien bieten mehr als nur Romane und Kinderbücher. Du kannst da jede Menge Sach- und Fachbücher, auch zu ausgefallenen Themen, und sogar E-Books ausleihen.
- Kaltgetränke von zu Hause mitnehmen, statt am Bahnhof (extrem teuer!) zu kaufen.
- Nicht jeden Modetrend mitmachen: Warum Klamotten kaufen, die Dir nicht stehen oder Dir nicht gefallen, nur weil sie gerade im Trend sind? Ach, der Trend gefällt Dir doch? Dann reicht vielleicht ein neues T-Shirt oder eine Bluse, statt den gesamten Kleiderschrankinhalt auszutauschen.
- Auf Geschenke verzichten oder sie zumindest reduzieren: Kennst Du das auch (noch)? Geburtstag in der Familie oder Weihnachten und ein (möglichst teures) Geschenk muss her, soll ja schließlich wonach aussehen! Und (mindestens) den gleichen Wert haben, wie das, was Du beim letzten Mal bekommen hast. Geht’s nicht auch eine Nummer kleiner? Ein kleines persönliches “Ich-denk-an-Dich-und-hab-Dich-gern”-Geschenk ist oft viel wertvoller!
- Selten richtig gut Essengehen statt jede Woche zum Burger-Bruzzler: Tut der Figur mindestens genauso gut, wie dem Geldbeutel 😉
- Urlaub nicht ganz so weit entfernt: Flüge zu reduzieren lohnt sich nicht nur finanziell, sondern vor allem umwelttechnisch!
- Günstigere Urlaubsunterkunft buchen. Hier sind noch ein paar weitere Tipps zum nachhaltigen Reisen (falls Dich das Thema interessiert)!
Kleiner Tipp zum Überprüfen des Sparpotentials: Wirf mal einen Monat lang das “Kleinvieh” für die kleinen Sünden zwischendurch (Snacks, Getränke, Fastfood usw.) in eine Spardose. Wunderst Du Dich am Monatsende, wie viel Geld da zusammengekommen ist?
Immer noch nicht überzeugt? Dann lies weiter!
Warum “Sparen bringt nix” einfach nur Quatsch ist:
Du kennst sicher den Spruch “Kleinvieh macht auch Mist”, oder? Auch wenn Du ihn nicht magst: In Bezug auf das Sparen ist er echt wahr. Nur eine kleine Rechnung:
10 Euro im Monat gespart bringen Dir in einem Jahr 120 Euro. Sparst Du zehn Jahre lang, dann sind das in der Spardose 1.200 Euro. Auf einem Tagesgeldkonto mit 2 Prozent Zinsen sieht die Rechnung allerdings deutlich besser aus:
- Jahr: 12 x 10 Euro = 120 Euro
- Jahr: 12 x 10 Euro + 120 Euro aus Jahr 1 + 2 % Zinsen auf 120 Euro (= 2,40 Euro) = 242,40 Euro
- Jahr: 12 x 10 Euro + 242,40 Euro aus den Vorjahren + 2 % Zinsen auf 242,40 Euro (= 4,85 Euro) = 367,25 Euro
- Jahr: 12 x 10 Euro + 367,25 Euro aus den Vorjahren + 2 % Zinsen auf 367,25 Euro (= 7,35 Euro) = 494,60 Euro
- Jahr: 12 x 10 Euro + 494,60 Euro aus den Vorjahren + 2 % Zinsen auf 494,60 Euro (= 9,89 Euro) = 624,49 Euro
- Jahr: 12 x 10 Euro + 624,49 Euro aus den Vorjahren + 2 % Zinsen auf 624,49 Euro (= 12,49 Euro) = 756,98 Euro
- Jahr: 12 x 10 Euro + 756,98 Euro aus den Vorjahren + 2 % Zinsen auf 756,98 Euro (= 15,14 Euro) = 892,12 Euro
- Jahr: 12 x 10 Euro + 892,12 Euro aus den Vorjahren + 2 % Zinsen auf 892,14 Euro (= 17,84 Euro) = 1029,96 Euro
- Jahr: 12 x 10 Euro + 1029,96 Euro aus den Vorjahren + 2 % Zinsen auf 1029,96 Euro (= 20,60 Euro) = 1.170,56 Euro
- Jahr: 12 x 10 Euro + 1.170,56 Euro aus den Vorjahren + 2 % Zinsen auf 1.170,56 Euro (= 23,41 Euro) = 1.313,97 Euro
Wie Du in der Rechnung siehst, sind das knapp 114 Euro mehr, als Du in der Spardose einsammeln würdest. Klingt nicht viel? Sind aber immerhin ca. 9,4 Prozent!
Stell Dir vor, Du sparst nicht 10 Euro, sondern 50 oder 100. Dann hättest Du nach zehn Jahren Zinsen und Zinseszinsen in Höhe von 569,85 beziehungsweise 1.139,70 Euro und eine Gesamtsumme von 6.569,85 Euro/13.139,70 Euro!
Übrigens: Wenn Du nicht zehn, sondern 20 oder 30 Jahre sparst, dann verdoppelt beziehungsweise verdreifacht sich Dein Vermögen nicht! Nein, es vermehrt sich nämlich exponentiell. Da Deine Zinsen ja immer mit verzinst werden, bekommst Du jedes Jahr deutlich mehr Zinsen, als im vergangenen Jahr. Aus 10 Euro monatlich werden so in 20 Jahren ca. 2.900 Euro (2.400 Euro Einzahlungen und gut 500 Euro Zinsen), in 30 Jahren sogar 4.860 Euro (3.600 + 1260 Euro Zinsen).
Du kannst diese Zinseszinsberechnungen gern einmal selber mit unterschiedlichen Sparraten und -zeiten sowie verschiedenen Zinssätzen durchspielen: Zinseszinsrechner
Muss ich jetzt auf alle Annehmlichkeiten verzichten?
Nein, natürlich nicht! Das Leben soll doch schließlich auch Spaß machen. Ich möchte Dich vielmehr dazu bringen, über Deine Ausgaben nachzudenken und Dein Geld bewusst auszugeben:
- für nachhaltige und qualitativ hochwertige Produkte, die auf Dauer Deinen Geldbeutel und die Umwelt schonen
- für Dinge, die Dir wirklich wichtig sind, wie ein gutes Essen in netter Gesellschaft und/oder Kleidung, die Du liebst
Du bist es wert, dass Du gut für Dich sorgst, jetzt und in Zukunft – mit bewusstem Geldausgeben UND Sparen!
Ich hoffe, ich konnte Dich davon überzeugen, dass “Sparen bringt nix” einfach nicht wahr ist – und Du trotz des Sparens Dein Leben genießt! Darum habe ich hier einige weitere (hoffentlich interessante) Artikel für Dich:
- Was ist eigentlich Festgeld?
- Sparen und Investieren: Was ist der Unterschied?
- Wozu brauche ich einen Notgroschen?
- ETF: Was ist das??Investieren: wann ist die richtige Zeit dafür?
PS: Hinterlasse doch einen Kommentar, wie Du es mit dem Sparen hältst: Bringt nix oder lohnt sich total?
Eine Antwort auf „Warum soll ich sparen, das bisschen bringt doch eh nix!“
Ich fühle mit Dir.
Mich bringt dieser Satz auch immer auf die Palme xD
Danke für die Rechnung, das macht alles sehr viel Sichtbarer