Ein Girokonto zu haben, ist schon lange selbstverständlich. Festgeldkonto, Sparbuch, Tagesgeldkonto: egal, ist ja alles zum Sparen. Da reicht doch irgendeines davon völlig aus, oder? Stopp! Ja, Du kannst theoretisch jedes dieser Konten zum Sparen nutzen. Aber nein, es ist nicht egal, welches Du nutzt.
Wie funktioniert ein Tagesgeldkonto?
Auf ein Tagesgeldkonto kannst Du jederzeit praktisch jede beliebige Summe einzahlen und Dir ebenso jederzeit wieder auf Dein Girokonto auszahlen. Das Geld ist „täglich fällig„, hat also weder eine feste Laufzeit (wie Festgeld), noch ist die Verfügung (die ohne Verzugszinsen auszahlbare Summe) begrenzt (wie beim Sparbuch).
Im Gegensatz zu den meisten Girokonten wird das Geld auf dem Tagesgeldkonto jedoch verzinst. In Niedrigzinsphasen kann der Zinssatz zwar deutlich unter einem Prozent liegen, in anderen Zeiten sind dagegen bis zu vier Prozent oder mehr möglich.
Wie und wo richte ich ein Tagesgeldkonto ein?
Ein Tagesgeldkonto kannst Du vor allem bei Direktbanken einrichten, selten bei Filialbanken, also der (Haus-)Bank vor Ort. Das ist aber nicht schlimm, da Du Dir von Deinem Tagesgeldkonto jederzeit einen beliebigen Betrag auf Dein Girokonto überweisen kannst. Wenn es sein muss, sogar die komplette Einlagesumme auf einen Schlag. Etwa ein bis zwei Banktage später ist das Geld auf Deinem Girokonto.
Die Einrichtung eines Tagesgeldkontos selbst ist ziemlich unkompliziert: Kontoeröffnungsantrag ausfüllen und bei der Bank einreichen, Identifikation (beweisen, dass Du existierst und Du selbst bist), Kontounterlagen bekommen, Geld einzahlen.
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung findest Du hier: In 5 Schritten ein Tagesgeldkonto einrichten.
Wozu brauche ich ein Tagesgeldkonto?
Auf einem Tagesgeldkonto kannst Du Geld parken und jederzeit darauf zurückgreifen. In der Zwischenzeit bekommst Du einen besseren Zinssatz als auf dem Girokonto.
Ein Tagesgeldkonto ist perfekt …
- für das Parken Deines Notgroschens, den Du ja sowieso schon hast oder dringend anlegen solltest.
- für die Verrechnung Deiner Sparraten und/oder der fälligen Ausschüttungen, wenn Du einen Fonds-Sparplan hast. Dieses spezielle Tagesgeldkonto wird auch Verrechnungskonto genannt.
- als Ersatz für ein herkömmliches Sparbuch. Der unschlagbare Vorteil: Du kannst auf dem Tagesgeldkonto jederzeit über das Geld verfügen, egal, wie hoch die Summe ist. Beim Sparbuch fallen sogenannte Vorschusszinsen an, wenn Du (bei gesetzlicher Kündigungsfrist) mehr als 2.000 Euro innerhalb von 30 Tagen abheben möchtest.
Wie viele Tagesgeldkonten brauche ich?
Es kann durchaus Sinn machen, mehrere Tagesgeldkonten einzurichten. Wie viele Du brauchst, darfst Du selbst entscheiden. Hier sind einige Gründe für das Einrichten mehrerer Tagesgeldkonten:
- Du möchtest die meist höheren Zinsen für Neukunden mehrfach nutzen: Viele Banken bieten ihren Neukunden für eine begrenzte Zeit höhere Zinsen an. Die Lockangebote werden gern zum „Zinshopping“ genutzt. Immer, wenn der Neukundenbonus nicht mehr gilt, wird das Geld zu einer anderen Bank transferiert.
- Du brauchst ein Verrechnungskonto für Deine Sparpläne und möchtest dieses sauber von Deinen übrigen Finanzen trennen.
- Du möchtest für verschiedene Sparziele unterschiedliche Konten haben, z.B. eines für den Notgroschen, eins für das Auto (Reparaturen und/oder Neukauf) und ein anderes für Spaß (z.B. essen gehen, Urlaubsreisen, größere Anschaffungen) …
Vielleicht auch interessant für Dich:
- In 5 Schritten ein Tagesgeldkonto einrichten:
- Grundlagen der Geldanlage
- Was ist eigentlich Festgeld?
- Nachhaltig investieren – (wie) geht das?
- Wozu brauche ich einen Notgroschen?
- ETF: Was ist das?
- Meine 5 besten Tipps für das Sparen mit ETF
Möchtest Du regelmäßig über neue Blogartikel informiert werden? Dann trag Dich einfach für meinen Newsletter ein: