Du möchtest möglichst schnell möglichst viel Geld sparen? Das ist vielleicht nicht ganz einfach, aber durchaus möglich. Stellt sich aber gleich die nächste Frage: Was heißt „viel“ für Dich, und was bedeutet „schnell“? Über Nacht zum Millionär werden, klappt selten bis gar nicht – erst recht nicht durch Sparen.
Aber Du kannst ziemlich schnell Geld sparen. Wie viel das ist, hängt von Deinen finanziellen Kapazitäten (= Deinem Einkommen abzüglich fester Ausgaben) und Deiner Disziplin ab. Also fang an:
Verschaff Dir einen Überblick über Deine Finanzen
Bevor Du mit irgendwelchen Sparmaßnahmen beginnst, verschaffe Dir erst mal einen konkreten Überblick über Deine Finanzen:
- Welches Vermögen hast Du? Dein Girokonto zählt hier ebenso wenig, wie Dein Auto. Es geht um Sparkonten, Tagesgeld, Festgeld und Wertpapiere.
- Welche Schulden hast Du? In diese Rubrik gehören laufende Kredite, Immobiliendarlehen, aber auch Schulden bei Freunden und Verwandten.
- Wie hoch ist Dein Einkommen? Hier vermerkst Du alle regelmäßigen Geldeingänge, wie Lohn/Gehalt, Elterngeld, Rente, relevante Zinseinkünfte oder Dividenden.
- Welche Ausgaben hast Du? Neben festen Kosten wie Miete, Energiekosten, Versicherungen und Ausgaben für Mobilität und Kommunikation (Internet, Telefon, Handy), solltest Du die variablen Kosten für Nahrung, Kleidung, Hygiene, Freizeit und alle anderen Dinge notieren.
Lerne, richtig zu Haushalten
Jetzt geht es darum, Dein Budget zu planen, also Deine Ausgaben an Deine Einnahmen anzupassen, mit einem Puffer von mindestens 10 Prozent. Diese dienen als Notgroschen und Sparpotenzial.
Stell Dir dabei folgende Fragen:
- Was muss wirklich sein? Miete, Auto, Tilgung von Krediten, Lebensmittel …
- Worauf kann ich gut verzichten? Coffee to go, häufige Restaurantbesuche, Zeitschriftenabo …
- Wie hoch sind meine Reserven/ist mein Notgroschen?
- Wie groß ist mein Sparpotenzial? Versuch jetzt noch nicht, eine möglichst hohe Summe zu sparen. Es geht darum, anzufangen, ein Erfolgserlebnis zu haben und dranzubleiben. Hast Du einen oder mehrere Kredite abzuzahlen, dann haben diese absoluten Vorrang! Schau Dir also unbedingt den nächsten Punkt genau an.
Bau Deine Schulden ab
Hast Du Schulden? Dann solltest Du die so schnell wie möglich abbauen! Wie fängst Du damit an?
Sieh Dir Deinen Finanzüberblick an:
- Für welche Schulden zahlst Du die höchsten Zinsen? Oft ist dies die „geduldete Kontoüberziehung“. Sobald Du diese Schulden abgebaut hast, kannst Du die „gesparten Zinsen“ zum Sparen verwenden.
- Welche Schulden kannst Du auf einen Schlag tilgen? Neben dem Minus auf dem Girokonto sind dies möglicherweise Schulden bei Freunden und Verwandten. Auch wenn diese Dir „nicht wichtig“ erscheinen, sie belasten Deine Finanzen und Deine Beziehungen.
- Hast Du länger laufende Kredite? Kannst Du diese vielleicht zusammenfassen und/oder umschulden? Rede mal mit Deiner Bank oder recherchiere im Internet, dann kannst Du eventuell sogar den Zinssatz reduzieren.
- Ist eine Umschuldung/Zusammenlegung Deiner Kredite nicht möglich, dann erstelle Dir einen Tilgungsplan. Wenn möglich, pass Deine Tilgungsraten an. Tilge zuerst den Kredit mit dem höchsten Zinssatz, dann den mit dem nun höchsten Zins usw.
Leg ein Tagesgeld- oder Sparkonto an
Um so schnell wie möglich mit dem Sparen zu beginnen, brauchst Du einen guten „Platz“ für Dein Erspartes. Am besten beginnst Du mit einem kostenlosen Tagesgeldkonto. Das kannst Du innerhalb weniger Minuten online eröffnen.
TIPP: Richte gleich einen Sparplan für Dein neues Tagesgeldkonto ein und automatisiere so Dein Sparen (siehe übernächster Punkt).
Automatisiere Deine Zahlungen
Vergisst Du manchmal, Deine Versicherungsprämie oder das Zeitschriftenabo rechtzeitig zu bezahlen? Ist mir auch schon passiert. Dann ärgere ich mich fürchterlich über die fälligen Mahngebühren. Ja, die werden oft schon für die erste Zahlungserinnerung berechnet.
Da hilft nur eins: Automatisierung. Richte für regelmäßig wiederkehrende Zahlungen einen Dauerauftrag ein oder erteile dem Zahlungsempfänger ein SEPA-Lastschriftmandat (eine Einzugsermächtigung). Letztere empfiehlt sich vor allem, wenn sich der Betrag öfter mal ändert, zum Beispiel bei einer Versicherung mit jährlich steigender Prämie.
Automatisiere Dein Sparen
Auch das Sparen kannst Du ganz leicht automatisieren. Statt am Ende des Monats das, was vielleicht noch auf Deinem Girokonto übrig ist, auf ein Sparkonto zu übertragen, kannst Du einen Sparplan (läuft meist über Lastschrift) oder Dauerauftrag einrichten. Am besten richtest Du ihn so ein, dass die Abbuchung schon am Monatsanfang erfolgt beziehungsweise wenige Tage nach dem Gehaltseingang.
Suche Einsparmöglichkeiten
Deine Haushaltsplanung hast Du ja vorhin schon gemacht, oder nicht? Dann hole diesen Punkt schnell nach!
Nun suchst Du in Deiner Planung nach Einsparpotential. Fast immer gibt es die eine oder andere Position, die sich noch optimieren lässt. Hier sind ein paar Beispiele:
- einen günstigeren Energieversorger finden: Vergleichsportale helfen Dir bei der Suche nach einem günstigen Strom- und/oder Gasanbieter.
- Abos und Mitgliedschaften kündigen: Du liest die Zeitschrift gar nicht mehr oder nur noch selten? Im Fitnessstudio warst Du schon seit Monaten nicht mehr? Dann kündige Deinen Vertrag! Wenn Du die Zeitschrift ab und zu am Kiosk kaufst und Dir eine Zehnerkarte fürs Fitnessstudio holst, kommst Du günstiger davon und hast trotzdem keine Nachteile zu befürchten.
- auf ein günstigeres Auto umsteigen: Wie oft nutzt Du Dein Auto? Wie sind die laufenden Kosten (Steuern, Versicherung, Kraftstoff)? Könntest Du auf ein günstigeres Fahrzeug, das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel umsteigen? Eventuell reicht ja auch ein etwas kleineres Auto, zum Beispiel, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Das Einsparpotential ist (je nach bisher genutztem Fahrzeug) eventuell bedeutend.
- günstig einkaufen: Liest Du regelmäßig Prospekte oder guckst Du nach Sonderangeboten für Lebensmittel Co? Wenn nicht, solltest Du jetzt damit beginnen. Günstig einkaufen muss nicht zu Lasten der Qualität gehen.
Frisches Gemüse kannst Du auch direkt beim Bauern oder auf dem Markt kaufen. Bei letzterem ist die Auswahl gegen Ende der Marktzeit zwar schon deutlich geschrumpft, dafür geben viele Marktbetreiber jetzt Preisnachlässe.
Vermeide Impulskäufe
Schon aus dem Namen ist der größte Nachteil von Impulskäufen ersichtlich: Sie erfolgen impulsiv, also ohne großes Nachdenken.
Der beste und einfachste Tipp gegen Impulskäufe: eine Nacht darüber schlafen! Der eine oder andere Wunsch schrumpft über Nacht erheblich, oft ist gar nix mehr davon übrig. Möchtest Du das gewünschte Produkt immer noch gerne haben, dann recherchiere Angebote und Preise. Ist das Supersupersonderangebot über Nacht abgelaufen? Na und! Es wird ein neues Angebot geben, hab nur ein wenig Geduld!
Verdiene zusätzliches Geld
Du hast alle bisherigen Tipps befolgt, keine Schulden (mehr) und alle Einsparpotentiale bestmöglich genutzt. Trotzdem reicht Dein Einkommen immer noch nicht, um regelmäßig zumindest eine kleine Summe zu sparen? Dann bleibt nur eins zu tun: Du musst Dein Einkommen erhöhen! Hier sind ein paar Tipps dafür:
- Gehaltserhöhung: Wann war Deine letzte Gehaltserhöhung? Liegt sie schon länger zurück? Dann vereinbare ein Gespräch mit Deinem Vorgesetzten und bereite Dich gut darauf vor. Denn er wird Dir keinen Cent mehr bezahlen, nur weil Du meinst, mehr Geld zu benötigen. Sag ihm, warum Du mehr verdient hast!
- Neuen Job suchen: Das ist allerdings eine eher langfristige Möglichkeit, mehr Einkommen zu bekommen – ich wollte sie aber erwähnt haben. Das heißt nicht, dass Du unbedingt den Arbeitgeber wechseln musst. Vielleicht ist ja in einer anderen Abteilung ein geeigneter Job für Dich, der auch noch besser bezahlt wird.
- Ungenutztes verkaufen: Du hast den Keller oder Deinen Dachboden voll mit alten Möbel, abgelegter Kleidung, Spielzeug Deiner bereits ausgezogenen Kinder oder Deiner eigenen Kindheit? In Regalen und Kartons lagern ungelesene Bücher, ungenutzte Einweckgläser, das Goldrandgeschirr der Oma oder Erbstücke des Großonkels? Glaubst Du wirklich, dass Du all diese Dinge jemals wieder benutzen wirst? Wenn nicht, dann sortiere mal aus. Beschädigte oder unbrauchbar gewordene Dinge kannst Du getrost entsorgen. Brauchbare und heile Gegenstände eignen sich vielleicht noch für den Verkauf im Internet oder auf dem Flohmarkt. Probier es einfach mal aus! Jeder so eingenommene Euro landet dann direkt auf Deinem Tagesgeld- oder Sparkonto!
- Nebenjob annehmen: Ein – eventuell befristeter – Nebenjob eignet sich hervorragend, um Schulden abzubauen und/oder ein finanzielles Polster anzulegen. Vielleicht hilfst Du einem Nachbarn den Sommer über bei der Gartenarbeit, gibst Nachhilfe oder kümmerst Dich um die Hausaufgabenbetreuung eines Schülers/einer Schülerin. Hast Du selber schulpflichtige Kinder? Dann sind die Eltern von SchulkameradInnen Dein erster Anlaufpunkt.
Oft suchen Discounter, Supermärkte oder kleine Einzelhändler Verkaufspersonal, PackerInnen oder KassiererInnen. Gerade für die Abendstunden oder Wochenenden ist die Nachfrage groß.
Du bist perfekt in der Buchhaltung? Dann frag mal bei Handwerkern in Deiner Region, ob sie auf dem Gebiet Unterstützung brauchen.
TIPP: Schau unbedingt vorher in Deinen Arbeitsvertrag! Vermutlich musst Du Deinen Arbeitgeber über eine Nebentätigkeit informieren. Vielleicht muss er die Tätigkeit sogar genehmigen, also auf keinen Fall einfach loslegen!
TIPP 2: Denk auch an Steuern & Co. JEDES Einkommen ist grundsätzlich steuerpflichtig! Ob und welche Ausnahmen vielleicht für Dich gelten, solltest Du unbedingt vor Aufnahme einer Tätigkeit recherchieren.
Wie es weitergeht:
Die ersten Schritte hast Du inzwischen hoffentlich erfolgreich erledigt. Jetzt heißt es nur noch: Dranbleiben! Dann wird Dein Erfolg nicht mehr lange auf sich warten lassen. Auch mit kleinen Schritten kannst Du ein Vermögen aufbauen.
Überprüf zwischendurch immer wieder Deine Finanzlage und pass Deine Haushaltsplanung regelmäßig an Deine aktuelle Situation (und hoffentlich steigende Einkünfte!) an.
Du bist immer noch nicht überzeugt? Dann lies hier weiter:
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3 Antworten auf „Schnell Geld sparen: (wie) geht das?“
Liebe Ursula, ein wundervoller Begleiter aus der Schuldenfalle, wenn man /frau denn drin steckt. Kurze brauchbare Tipps und Hinweise für Otto-Normal-Verbraucher. Ja, der Erfolg steckt in den kleinen Dingen. Einige beherzige ich bereits, zum Beispiel beim Einkaufen auf reduzierte Bioprodukte achten… da sind locker 30% drin. Oder in meinem Lieblingsoutlet-Laden Klamotten erstehen. Da sind 50 – 70% drin. Eigentlich sind alle deine Tipps gut und leicht umzusetzen. Danke, dass du mich daran erinnerst, es auch mal wieder zu tun. Atembewegt & Herzlichst, Karin
Hallo Karin,
vielen Dank für Deinen netten Kommentar! Beim Schreiben hab ich mich auch daran erinnert, was ich mal wieder überprüfen sollte 😉
Es freut mich, dass meine Tipps leicht umsetzbar sind, das ist genau mein Ziel.
Liebe Grüße
Ursula
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